West-End
autobiografischer Roman
2009, Broschur, 240 Seiten
ISBN 978-3-940116-00-0
14,80 €
Leseprobe
… Nur eine Woche darauf das große Ereignis: URIAH HEEP in der Deutschlandhalle. Als hätten staatliche Busse das Publikum herangekarrt – sämtliche Dörfer des Ostens schienen komplett vertreten zu sein. Es roch sofort überwältigend nach Konsumbrot, Karo und Zeitzer Hell, nach durchschwitzten, nie abgelegten Parkas und Haaren, denen das Wort Friseur glücklicherweise unbekannt war.
War ich deshalb in die Freiheit geflohen? Hätte ich nicht lieber gleich von Schönefeld nach Naumburg trampen sollen? Nein, das freie Geschehen spielte sich auf der Bühne ab. Für dieses eine Konzert dieser Superband waren wir alle geflohen. Fröhlich machende Musik entsteht in einer Diktatur nicht aus dem Inneren, aus dem Herzen, aus dem Gefühl heraus …
Zum Buch
Nach dem großen Erfolg seines Romans OSTKREUZ – eine wahre Geschichte von der Beat-Generation der DDR-68er – erzählt der Autor in seinem neuen Buch vom Leben in Westberlin, wohin der auf spektakuläre Weise geflüchtet ist.
Zehn Jahre in kapitalistischer Schneekugel, überfüllt von Emigranten aus aller Welt. Für Ostdeutsche lebensgefährlich, vom Feind umringt.
Explodierende Staatsgewalt im Hausbesetzerkrieg.
Aufeinanderprallen der Kulturen.
Überall TON-STEINE-SCHERBEN. Vor dem Reichstag die PUHDYS. In der Waldbühne JOAN BAEZ mit BETTINA WEGNER. Vom Osten verkauft, vom Westen verraten – die Köpfe von RENFT. Gerulf Pannach und Christian Kunert singen: Eine Sonne wie ein Clown. ROLLING STONES! Rudi Dutschke wird beerdigt und Heiner Müller lehrt an der FREIEN UNIVERSITÄT.
„… alles so schön bunt hier!“ brüllt NINA HAGEN. Die Mauer fällt. Das Feuer erlischt. Westberlin, die Halbstadt, endet 1990.